Item #51-4026 Fabul: IV. Schaendliche Trunckenheit entdecket die Thorheit des Gemüthes.L'yvresse honteuse découvre la folie del'Esprit. First edition of the engraving. (A drunken bear surrounded by numerous small animals). First edition of the engraving. Johann Elias Ridinger.

Fabul: IV. Schaendliche Trunckenheit entdecket die Thorheit des Gemüthes.L'yvresse honteuse découvre la folie del'Esprit. First edition of the engraving. (A drunken bear surrounded by numerous small animals). First edition of the engraving

Augsburg: Fritsch, 1743. First edition of the engraving. 43 x 29.8 cm. sheet size. Very good....
Georg August WilhelmThienemann,
Leben und Wirken des unvergleichlichen Thiermalers und Kupferstechers Johann Elias Ridinger, no. 768....

Fable 4 from:
Lehrreiche Fabeln aus dem Reiche der Tiere
zur Verbesserung der Sitten
und zumal dem Unterrichte der Jugend
neu entworfen Erster Versuch
Herausgegeben von Johann Elias Ridinger,
Maler in Augsburg, 1744....

Trunkenheit führt zur Thorheit.
Die vierfüßigen, behaarten Bewohner eines ansehnlichen Laubwaldes wurden von einem ehrbaren Eichhornpärchen zur Feier ihres lustigen Beilagers geladen. Zahlreich stellten sich die Gäste ein, ließen sich die vorgesetzten Leckerbissen trefflich munden und tranken tapfer die immer sich von Neuem füllenden Becher leer. Das bißchen Verstand war bald niedergetrunken, gerade wie bei dem nahen Verwandten, der zwei Hände und zwei Fußsohlen hat, und auf unserm reichen, köstlich ausgeführten Blatte erblicken wir die Folgen davon. Ganz oben sehen wir in einem großen Zelte die von den Gästen leer gemachte Tafel, auf ihr das neue Pärchen. Davor liegt auf dem Rücken der auf dem Platze gebliebene Hirsch, auf dem Bauche das total besoffene Schwein, dazwischen der krötenbreit hingestreckte Luchs in ähnlichem Zustande. Im Vordergrunde ein glänzender Aufzug mit Musik. Voran ein Affe auf dem umgehangenen Hackbrett klimpernd, sich mit seinem Federhäubchen in Tanzpas vorwärts bewegend, so gut es gehen will. Hinter ihm kauert ein anderer und versucht sein Heil mit großer Anstrengung auf einem Alpenhorn. Dabei eine Ratte im zierlichsten Laufe. Die Hauptperson, ein tüchtig angetrunkener Bär, in der Rolle des verliebten Schäfers, den schweren Kopf mit schmuckem, keck schief gestelltem Schäferhute, auf dem die schönsten Federn wallen, bedeckt, in der Rechten den graziös auf der Schulter ruhenden Hirtenstab, von der Schulter herab bis zum Hinterleibe ein breiter Shawl, der uns sein: „Honny soit etc.“ mit kreischender Stimme zuruft; die plumpe Tatze zum Tanze aufhebend, so weit es unter solchen Umständen möglich und rätlich ist. Hinter ihm der Wolf mit gläsernen Augen, und weit aufgesperrtem Rachen bei seiner Schleifkanne verbleibend, die er vom Gastmahl erbeutet hat. Nun folgen im Bacchantenzuge der aufgerichtete Lampe, den der Becher seiner Schüchternheit entkleidet hat; der Iltis mit gespreizten Vorderfüßen; der Kater, als Bajazzo im Begriff einen Purzelbaum zu machen, der spottende Fuchs, Dachs und Gems, dem Vortänzer nachtanzend. Dabei die Schlange, als Mephisto, aufgerichtet, über gelungene Verführung sich höhnisch freuend. Ein Wiesel aber, das nicht zum Mahle geladen, daher nüchtern war, entgegnete dem Bär auf die Frage: „Bin ich nicht sehr viel größer, denn Du?“ „Allerdings an Körper, wie an Torheit.“....

Expertise by: Jean Lequoy, Librairie Giraud-Badin, 22, rue Guynemer 75006 Paris. Item #51-4026

Price: $1,000.00

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